Am 7. September fand in Strobl am Wolfgangsee im Rahmen der Wolfgangsee Challenge, die „Age Group Cross Triathlon“ Europameisterschaft statt. Für den ÖTRV war das eine Heim EM, so hatten österreichische Sportler die Möglichkeit das „Age Group“ Starterfeld zu füllen. Vom ASV TRIA Stockerau war Rene Adler am Start und schildert uns seine Eindrücke.
Eine Freundin hat mich darauf aufmerksam gemacht, und meinte:“ Das ist deine Chance…“
Nach kurzer Überlegung beschloss ich, mich dieser Herausforderung zu stellen. Das erste „AHA-Erlenbiss“ begann schon bei der Nennung. Es war für mich neu, sich zuerst einmal direkt beim Verband zu melden. Auch den Triathlon-Anzug musste ich mir selbst besorgen, jedoch war das schnell geschehen- beim ÖTRV bestellt, bedruckt und –Fertig–. Dank der Unterstützung vom ASV Tria Stockerau und Martin Keiml waren die Vorbereitungen für den Wettkampf aber schnell und einfach erledigt.
Am Wolfgangsee wartete auf mich eine Schwimmstrecke von 1,0km, eine MTB Strecke von 22km und ein Laufstrecke von 6km.
Begleitet hat mich unsere Vereinskollegin Jaqueline Kallina.
Den internationalen Charme dieser Veranstaltung bemerkten wir schon bei der Anreise am Vortag. Die Wettkampfbesprechung wurde vom ETU Präsident in Englisch gehalten. Und mit der anschließenden Vorstellung der Nationen mittels Flaggenparade an der Wolfgangsee- Uferpromenade war das schon eine beeindruckende emotionale Einstimmung. Danach marschierten die Teams aller Nationen ins Festzelt zur Eröffnungsfeier ein. Traditionen wie die Schuhplattler und andere tolle/interessante Vorführungen wurden dargeboten. Zu guter Letzt waren alle zum Kaiserschmarren-Essen geladen.
Am Wettkampftag gab es den ganzen Tag ungetrübten Sonnenschein, so konnte der Wettkampf am letzten sommerlichen Wochenende über die Bühne gehen. Kurz vor dem Start kam die Botschaft: „Neopren erlaubt“!!
Nach einigen Überlegungen entschied ich mich der Gruppendynamik zu folgen, und auch mit „Neo“ zu starten.
Schwimmen:
Die knapp 100 Starter mussten nun zwei Runden im See zu je 500m mit kurzem Landgang bewältigen. Beim Start ging es richtig zur Sache! Hohes Anfangstempo auf engsten Raum! Im Vergleich zu anderen Triathlons dauerte das Gerangel nach dem Start sehr lange. Keiner wollte bei so einem Bewerb auch nur einen Meter nachgeben. Jetzt war es klar, mit Neoprenanzug zu schwimmen, war die richtige Entscheidung gewesen. Nach dem Landgang konnte ich in einer kleinen Gruppe gut meinen Rhythmus finden. Im Mittelfeld liegend, kam ich gut aus dem Wasser.
Rad MTB:
Nach dem ersten Wechsel, galt es nun die MTB-Strecke so schnell wie möglich zu bewältigen. Diese begann mit einem kurzen technisches Geschlängel im Strandbad, gefolgt von einem längeren flachen Asphaltstück. Der erste Anstieg war kurz, technisch eher einfach, aber wirklich sehr steil. Danach ging es kurz durch den Wald, eine Abfahrt auf einer Schotterstraße und schlussendlich über ein Flachstück wieder zum Berg. Die Steigung entlang einer Forststraße war nicht besonders steil, aber mit 250 Höhenmetern gespickt (durchaus zäh) und nicht zu unterschätzen. Der schwierige Downhillabschnitt, führte über einen kurzen Singletrail zu einer Schotterstraße. Anschließend ging es wieder eben zum Strandbad zurück.
Diese Strecke wurde zweimal gefahren. In der ersten Runde hatte sich das Feld gleich nach dem ersten Wechsel ein wenig auseinander gezogen. Die Auffahrten stellten für mich kein großes Problem dar. Beim Singletrail der ersten Runde kam jedoch ein Fahrer vor mir zu Sturz, durch den ich ein wenig meinen Rhythmus verlor. In der zweiten Runde konnte ich mich dann besser auf die noch nasse Abfahrt einstellen und wieder einige Plätze gut machen.
Lauf:
Nach einem schnellen Wechsel, startete ich die letzte Disziplin. Der abschließende Lauf führte wiederrum zwei Runden über teilweise tiefen Wiesenboden. Nach den Bergfahrten mit dem MTB, brauchte ich schon eine Weile mich an das hohe Lauftempo zu gewöhnen. Wie in den anderen Disziplinen, fand ich in der zweiten Runde gut meinen Rhythmus und konnte auch hier noch Positionen gut machen. (leider nicht in meiner AK, war aber trotzdem war’s gut fürs Ego).
Fazit:
Tolle Veranstaltung, internationaler Flair, leider ist der Crosstriathlon in Österreich noch nicht so gut besucht wie „normale“ Triathlons. Für mich war es eine echt tolle Erfahrung und ein schönes Erlebnis bei so einem internationalen Event an den Start zu gehen. Sportlich gesehen herrschte in allen Altersklassen ein hohes Niveau. Mit Platz 11 in meiner Altersklasse und Platz 67 insgesamt bin ich zufrieden, obwohl ich an den kurzen Distanzen und dem hohen Tempo durchaus zu knabbern hatte.
Danke an ASV Tria Stockerau, Martin, Jaqueline und SU! Es war ein tolles Wochenende.
Es geht nix über einen spontanen Saisonhöhepunkt 😉