Eine optimale Sitzposition auf dem Rad ist beim Triathlon sehr wichtig, damit man beim anschließenden Lauf noch eine gute Leistung erbringen kann.
Andi Groihs fuhr deshalb zu Raimund Pucher, der mit ihm gemeinsam eine neue Radeinstellung erarbeitete.
Ich bin nun in der zweiten Saison Hobbytriathlet (Vorkenntnisse Marathon) und versuche natürlich, mich ständig im Bereich meiner Möglichkeiten weiterzuentwickeln. Dabei stieß ich beim Thema „Radfahren“ auf Raimund Pucher. Dieser wurde mir von einem Freund empfohlen, der auch des Öfteren mit uns die Radrunden unterhaltsamer macht. Er meinte:“ Andreas, wennst so viel mit dem Rad unterwegs bist, zahlt sich das Optimieren der Sitzposition sicher aus!“ Er selbst war auch schon dort und schwärmte von ihm. Auf Grund dieser Aussage, und auch wegen meiner Investition in meinen neuen Renner, trat ich mit Herrn Pucher in Verbindung und fixierte mit ihm einen „Radeinstellungstermin“ in Wildon. Von mir sind das immerhin ca. 2h40min Fahrzeit pro Strecke. Beginn um 09:00 – sprich Abfahrt um 05:30 inkl. Reserve. So packte ich meine 2 Renner zusammen und begab mich auf die Reise. Was tut man nicht alles für eine gute Zeit *g*.
In Wildon angekommen, baute ich beide Räder vor dem Gebäude wieder zusammen und es dauerte nicht lange, als auch Hr. Pucher erschien und mich begrüßte. Er strahlte gleich auf den ersten Blick sehr viel Ruhe, Gelassenheit und Erfahrung aus. Er wirkte anfangs auch etwas skurril auf mich, denn seine Welten mussten sich mir erst erschließen. Er sprach anfangs von „….Brustkorb/Oberkörper öffnen“, „….zu tief im Sattel sitzen“, „….nach vorne hinausgehen“, „….vor dem Rad sein“, „…..das Fußerl heben“, „…willst einen Renner oder Zeitfahrmaschine?“ Er sagte auch, dass ich es selbst spüren muss, es gibt kein Universalrezept für die eigene optimale Sitzposition.
In seiner Garage durfte ich zuerst auf der Walze locker treten und einige Griffpositionen vorführen (Brems-, Hörner-, Untergriff und die Triaposition). Dabei stellte er fest, dass mein Tritt mit hinuntergedrückter Ferse stattfindet. Außerdem trete ich, leider wie so viele von uns, zuviel mit der Wadenmuskulatur und beanspruche zu wenig den hinteren Oberschenkel und Hintern. Ich war auch unruhig im Sattel und Oberkörper, wodurch ich nicht richtig am Rad saß. Er führte mit mir verschiedene Tests durch und zeigte mir anhand von Lageveränderungen des Rades (er hob den Vorbau hoch und ich saß ca. im Winkel von 45 Grad!!!! im Sattel), dass ich vom Sattel abrutschte und die falschen Muskelgruppen beanspruchte.
Nun kamen die Ein-/Umstellungen: Vorbau wieder um 180 Grad umgekehrt – somit tiefer, zusätzlich die Schalthebel höher nach oben am Lenker gestellt, den Sattel weiter nach vorne und eine Spur höher gestellt, den Tria-Aufsatz für meine Zwecke mit mehreren Distanzstücken höher und nach vorne gestellt. Dies alles mit dem Ergebnis, dass ich jetzt gestreckter sitze, der Oberkörper „frei“ ist und ich keine Veränderungen der Oberkörperposition mehr durchführen muss, wenn ich zwischen Untergriff und dem Aerolenker wechsle – es funktioniert wirklich!!!!!! Wie Herr Pucher sagen würde: „Sie müssen nach vorne hinaus wollen“. Der Oberkörper soll/muss ruhig sein, die Unruhe im Sattel sollte bei 0 sein.
Er erzählte mir von seinen Leuten, die 24-Stunden-Rennen machen, Triathlon Volldistanz, 3-fach,… es ist fast unglaublich, auf welchen Erfahrungsschatz dieser Mann zurückgreift. Das ist seine große Stärke. Auch wenn die Eindrücke und ständigen Rückfragen von ihm sehr anstrengend wirken, muss man dies dankend annehmen. Das Endergebnis war überzeugend für mich, so wie für viele andere vor mir auch. Jeder Mensch ist einzigartig und die Einstellungen sind daher wirklich individuell. Selbst wenn man sich nach einem Jahr wieder treffen würde, kann man die bereits bekannten Daten nur noch teilweise nutzen, da man sich ständig verändert und weiterentwickelt.
Ich nehme für mich jetzt auf jeden Fall mit (zu Hause bin ich um 18:00 angekommen), dass:
- ich nun eine tolle Basiseinstellung für kräfteschonende, lange Ausfahrten habe,
- ich diese anschließend auch noch selbst weiterentwickeln darf,
- die investierte Zeit und Bemühungen jeden Cent wert sind,
- Herr Pucher ein sehr netter, positiv denkender und erfahrener Mann ist und
- er auf jeden Fall von mir viele Weiterempfehlungen bekommen wird!