Ein Bericht von Georg Soustal: Alle Jahre wieder findet, bevor das Adventtreiben so richtig losgeht, das 12-Stunden-Benefiz-Schwimmen in der Aquacity in Sankt Pölten statt. Geschwommen wird für den guten Zweck in Dreier-Teams und mit dem Ziel, möglichst viele Längen zu schaffen … Was an dieser Stelle noch erwähnt werden sollte: Der Bewerb startet um 20:30 Uhr und endet in der Früh um 8:30 Uhr – es gilt also, die Nacht zum Tag zu machen!
Zur alljährlichen Vorbereitung gehört auch die Suche nach Ersatz für erkrankte oder nicht zu 100 Prozent fitte Teammitglieder. Für mich war es mein viertes Antreten und immer galt es im Vorfeld zu improvisieren. Statt Helmut Fitz startete dieses Jahr Christoph Weinmann und gemeinsam mit Kathrin Feiner bildeten wir das Team ASV TRIA Stockerau & Friends.
25 Teams, aufgeteilt auf fünf Bahnen stellten sich der Herausforderung. Wir bekamen (wie jedes Jahr) die mittlere Bahn zugeteilt. Auch unsere Taktik veränderten wir nicht und so war für uns klar, dass wir uns gegen Schlaf und für Sprints entschieden, was im Klartext bedeutet, dass nach acht Längen und 200 Meter Schluss war und der/die Nächste an der Reihe war … und circa acht Minuten „Pause“ begannen. Insgesamt „durften“ jeder von uns so 58mal ins Becken steigen. Anfangs sorgte unsere Taktik für Verwunderung, wie jedoch in den Jahren zuvor zeigte sich im letzten Drittel des Bewerbes, dass unser Leistungsabfall deutlich geringer war als bei den anderen Teams in unserer Bahn. Dass in diesen zwölf Stunden Körper und Geist sehr gerne auf die Stopp-Taste drücken würden, darf an dieser Stelle erwähnt werden, wenn auch nicht sehr überraschend. Für mich sind jedes Jahr zwei Erfahrungen – zwar nicht mehr überraschend aber – noch immer faszinierend:
- Die Muskeln beginnen gegen Mitternacht zu schmerzen und der Gedanke, wie lange das „noch geht“ für Sorgenfalten sorgt. Nur irgendwann gewöhnt sich der Körper einfach an den Schmerz …
- die 200 Meter-Zeiten werden – zumindest bei mir – in Schüben – schwächer = langsamer und die Frage „Wie langsam schwimme ich in ein oder zwei Stunden erst, wenn jetzt schon nichts mehr geht?“ wird immer dominanter. Doch beim Tempo hilft die zweite Luft, besonders dann, wenn der Morgen graut. 200er ohne Wasserschatten sind dann wieder deutlich schneller als welche vor zwei Stunden im Wasserschatten.
Was von heuer bleibt ist ein zwölfter Platz inklusive unseres
besten Teamergebnisses von 34,7 Kilometer und der Stolz,
es ein weiteres Mal geschafft zu haben!
