Ein Bericht von Sophie Schober: Genau fünf Jahre nach meinem ersten Start in Zofingen ging es heuer wieder in die Schweiz. Was Hawaii für die Triathleten ist Zofingen für die Duathleten. Und die Nummer 1 im Duathlonsport hat es ganz schön in sich: 10 Kilometer Laufen – 150 Kilometer Radfahren – 30 Kilometer Laufen
Die Zweifel vor dem Start („Warum tut man sich das an?“) waren diesmal sehr ausgeprägt (während acht Stunden Autofahrt hat man ja auch viel Zeit zum Nachdenken) und hielten bis zum Morgen des Wettkampftages an. Dazu kamen noch Regenwetter, ein lautes, dafür überteuertes Hotelzimmer, Wettkampfbekleidungsvorschriften die sich jeglicher Logik entziehen, …
Aber was sich wieder bewahrheitet hat: Es zählt nicht was man in der Woche beziehungsweise den Tagen vor dem Rennen macht, sondern das restliche Jahr – und das war anscheinend nicht so verkehrt …
Sonntag, 8 Uhr Start: Erster Lauf über knapp zehn Kilometer und 260 Höhenmeter. Es ist schwer zu sagen was besser ist: Aufwärmen, da die ersten zwei Kilometer gleich bergauf mit bis zu 10 % Steigung in den Wald führen oder das Ganze noch im Halbschlaf absolvieren und hoffen, dass es vorbeigeht. Ich habe mich für die zweite Variante entschieden und gleich fünf Minuten Rückstand kassiert. Nicht lustig denn weh getan hat es trotzdem.
Durch einen zügigen Wechsel konnte ich dann mit einigen Konkurrentinnen gemeinsam aufs Rad steigen. Und es rollte. Und die sehnsüchtig erwarteten Startnummern (nämlich die aus meiner Altersklasse) kamen … und wurden überholt und zurückgelassen … Ja, die Radstrecke verging wie im Flug und rein rechnerisch war ich auf Silberkurs in meiner Altersklasse.
Wenn da nicht noch das Laufen wäre: 30 Kilometer, drei Runden, dreimal den Anstieg durch den Wald auf die Anhöhe hinauf. Schnell wieder eine Überschlagsrechnung gemacht – nein der Vorsprung kann für einen 30 Kilometer-Lauf nicht reichen. So schnell gibt man aber auch nicht auf und daher galt es zu rennen – zumindest bis man eingeholt wird. Das Laufen ging überraschender Weise sehr gut und schneller als geplant und der Abstand nach hinten blieb unverändert. Erst nach 20 Kilometer (also gesamt gesehen 30 Laufkilometern) meldeten sich die Beine. Kurze Gehpause bei der Labe, kurze Meldung des Betreuers: „Laufen! Immer Laufen!!“ OK
Ich hatte nach dem guten Radpart schon mit einer Zeit unter neun Stunden spekuliert (es gab wirklich viel zu rechnen bei dem Rennen). Als ich dann nach 8 Stunden 22 Minuten ins Ziel einlief konnte ich es fast nicht glauben: What a race! Alles funktioniert, alles aufgegangen. Top 25 bei einer Weltmeisterschaft.
Eine tolle Veranstaltung mit sehr schöner Streckenführung daher absolut empfehlenswert!
Einziger negativer Aspekt: Mehr als acht Stunden im Einteiler noch dazu als Mädl sind nicht nett!
Wir gratulieren Sophie Schober zu dieser tollen Leistung!