Ein Bericht von Marco Wiedersheim
Am Sonntag, den 22. Mai 2022 traute ich mich meine erste Triathlon-Halbdistanz zu absolvieren. Die Wahl fiel auf die Challenge Samorin bei der X-Bionic Sphere an der Donau. Gemeinsam mit meinem Vater, der sich das Jahr zuvor für „The Championship“ qualifizierte fuhr ich zum Wettkampfort.
Die Anreise erledigten wir den Tag zuvor am Samstag, den 21. Mai 2022. Am besagten Ort angekommen erledigten wir zunächst die Athletenregistrierung. Danach machten wir unsere Fahrräder wettkampffertig. Die Startnummern wurden aufgeklebt. Kleine technische Dinge wurden erledigt und anderes. Dann gings weiter zum Bike-Check-In. Zum ersten Mal musste ich Rad Helm, Laufschuhe, etc. in Wechselsäcke packen, die ich mir jeweils nach dem Schwimmen und nach dem Radfahren holen würde. Nachdem auch das erledigt war, durften wir uns in die Pasta Party stürzen. Nach einem guten und ausgiebigen Essen fuhren wir in unser nicht weit entferntes Hotel, wo wir unsere Startnummern-Tattoos auf unsere Unterarme auftrugen und unsere Verpflegung für den folgenden Tag vorbereiteten.
Am Wettkampftag nach einem Frühstück im Hotel ging es wieder hinüber auf das X‑Bionic Sphere Gelände. Dort angekommen gingen wir nochmals in die Wechselzone, um die letzten Vorbereitungen zu treffen. Dann bereiteten wir uns allmählich auf den Start vor. Die Challenge Samorin umfasst zwei Halbdistanz Rennen. Zum einen „The Championship“, für das man sich bei einem anderen Challenge Halbdistanzrennen qualifizieren muss und somit in etwa der Ironman 70.3 World Championship des Konkurrenzunternehmens entspricht, zum anderen ein Open Race, bei dem sich jeder regulär anmelden kann. Mein Vater startete bei „The Championship“ und ich startete im Open Race. Die Profis starteten um 9 Uhr. Um 9:50 Uhr startete mein Vater mit dem Rest seiner Altersklasse. Da bei „The Championship“ viel mehr Starter teilnahmen waren gab es hier einige Startwellen. Um 10:45 Uhr durfte dann ich mit allen anderen Open Race Starten ins Wasser. Geschwommen wurde eine Runde gegen den Uhrzeigersinn im Donau-Strom. Da bei Samorin die Donau etwa fünfmal so breit ist wie bei Wien, gibt es hier auch fast keine Strömung. Es ist also kein Problem zu schwimmen. Das Feld teilte sich auch sehr schnell auf. Ich hatte nur sehr wenige andere Schwimmer um mich oder vor mir. Das macht die Orientierung immer etwas schwieriger. Einmal schwamm ich fast frontal in eine der Markierungsbojen. Nach einer Zeit von 32:14 Minuten und damit der gesamt sechst schnellsten Schwimmzeit beendete ich das Schwimmen. Über die Böschung ging es einen recht weiten Weg zur X‑Bionic Sphere in die Wechselzone. Als ich mich auf die Radstrecke begab kamen gerade die Profiathleten zurück von der Radstrecke in die Wechselzone. Auf der Radstrecke gab es lediglich eine 90 Kilometer lange Runde zu bewältigen. Diese führte in der Nähe der Donau entlang und dann sogar einige Kilometer auf dem Donauradweg in der Slowakei. Die Radstrecke war außer auf einem je Richtung etwa 15 Kilometer langen Abschnitt lediglich hin und zurück. Man konnte also die anderen Athleten als Gegenverkehr sehen. Die Strecke war aber komplett gesperrt und es gab problemlos freie Fahrt. Nach zirka 45 Kilometern und in die Hinrichtung mit gutem Rückenwind war der Wendepunkt. Jetzt hieß es dieselbe Strecke gegen den Wind wieder retour zu fahren. Da die Radstrecke fast komplett flach war gab es keinen Grund nicht fast die gesamte Zeit auf den Aero Aufliegern zu verbringen. Nach etwa 60 Kilometern in dieser Position hatte ich bereits große Schmerzen im unteren Rücken und linken Gesäßmuskel und konnte generell kaum mehr auf meinem Rad sitzen. Ich hätte mir nicht gedacht, dass ich mich nach 90 Kilometern auf dem Rad auf einen Halbmarathon freuen würde. Irgendwie und gegen Ende vorrangig mit dem rechten Bein tretend rettete ich mich doch noch in die Wechselzone. Mit einer Zeit von 2:37:37 Stunden beendete ich das Radfahren. Normalerweise bin ich ein schneller Wechsler, doch hier ließ ich mir etwas Zeit, um die Muskeln für das Laufen etwas zu lockern und noch auf die Toilette zu gehen. Letztendlich befand ich mich auf der Laufstrecke. Es waren drei Runden abwechselnd auf Asphalt und auf der Pferderennbahn auf einem interessanten Filz‑Sand‑Belag und auf Wiese zu laufen. Man konnte den Unterschied vom weichen nachgiebigen Untergrund zum harten Asphalt sehr stark spüren. Der weiche Untergrund kostete auf jeder Runde immens viel Kraft und bremste einen immer sehr aus. Auf der Laufstrecke war es in der Sonne recht heiß. Bei jeder der zwei Verpflegungsstellen blieb ich fast stehen, schüttete mir zuerst Wasser über den Kopf, trank einiges und steckte mir mit Wasser getränkte Schwämme in den Anzug. Auf der letzten Laufrunde konnte ich die Pace dann nicht mehr aufrechterhalten. Lief ich noch mit fast 4:35 Minuten am Kilometer aus der Wechselzone musste ich mich nun sehr anstrengen um 5:30 Minuten am Kilometer zu halten. Aber auch der grausamste Lauf hat irgendwann ein Ende. Mit einer Zeit von 1:45:42 Stunden für den Halbmarathon und einer Gesamtzeit von 5:07:09 Stunde beendete ich das Laufen und auch das Rennen. Meinen ersten Halbdistanz Triathlon konnte ich somit als vierter von sieben in meiner Altersklasse und als 37. von insgesamt 113 gefinishten Athleten beenden. Mein Vater finishte ebenfalls etwa 45 Minuten vor mir. Auf meiner letzten Runde auf der Laufstrecke feuerte er mich noch kräftig an und sprach mir Mut zu. Er absolvierte das Rennen in einer Zeit von 5:13:58 Stunden.
Ich bin sehr zufrieden mit meiner Leistung bei meiner ersten Triathlon‑Halbdistanz und auch der Wettkampf in der X-Bionic Sphere in Samorin in der Slowakei hat mir sehr gut gefallen. Dieser Bewerb ist auf jeden Fall weiterzuempfehlen.
Wir gratulieren Marco zur erfolgreichen Absolvierung seiner ersten Halbdistanz!