Traurige Premiere beim 6. Ironman 70.3. in St. Pölten: Aufgrund des schlechten Wetters, der kühlen Wassertemperatur und vor allem der zu geringen Außentemperatur wurde am Vortag des Bewerbs beschlossen, den Ironman 70.3 ohne Schwimmen über die Bühne zu bringen. Ein Bericht aus Teilnehmersicht von Marlis Wessely.
Es herrschte großes Unverständnis und Ärger unter den Teilnehmern, dennoch blieb nichts anderes übrig, als die Entscheidung der Rennleitung zu akzeptieren. Anstelle des Schwimmens erwarteten die Teilnehmer beheizte Zelte, Heizkanonen und heißer Tee entlang der Rad- und Laufstrecke.
Gestartet wurde in Kleingruppen und in voller Radmontur. Vom Eingang der ursprünglichen Wechselzone mussten circa 300 Meter zu den jeweiligen Rädern gelaufen werden, dann ging es nahtlos weiter auf die Radstrecke.
Wie auch in den vergangenen Jahren gab es entlang der Radstrecke einige Highlights: Eines davon ist sicherlich die 20km lange Fahrt auf der eigens gesperrten Autobahn. Die Teilnehmer hatten Glück und wurden mit ordentlichem Rückenwind unterstützt. Danach ging es weiter in die wunderschöne Wachau und schließlich über den berühmt-berüchtigten „Gansbacher Berg“ wieder zurück nach St. Pölten. Leider war der Rückenwind nur von kurzer Dauer, auf der restlichen Strecke herrschte massiver Gegenwind, der immer weiter zunahm und einige Teilnehmer fast von der Straße wehte.
Die Laufstrecke führte 2 Runden entlang der Traisen ins St. Pöltner Regierungsviertel und schließlich wieder zurück zum Veranstaltungsgelände.
Wie jedes Jahr waren natürlich wieder etliche Stockerauer Athleten am Start. Als einzige weibliche Vertreterin war Marlis mit dabei. Als gute Schwimmerin litt sie besonders an dem abgesagten Schwimmbewerb. Eine solide Zeit am Rad (3:16:25) und eine deutlich verbesserte Laufleistung im Vergleich zum vergangenen Jahr (dieses Jahr 1:58:35, 2012 2:19:21) sicherten ihr in der Altersklasse W 25-29 den 20. Platz.
Die stärkste Leistung der Stockerauer erbrachte einmal mehr Matthias Vogl. Er erreichte in einer der am dichtesten besetzten Altersklassen (M 30-34) sogar eine Top 25 Platzierung. Er bewältigte die anspruchsvolle Radstrecke in 2:41:57min und lieferte einen wahnsinnig schnellen Lauf: 1:18:12 min – das ergab die beindruckende Endzeit von 4:04:07.
Ebenfalls in der AK M 30-34 vertreten: Tom Krottendorfer. Für ihn war es der erste Ironman 70.3 und auch er zeigte eine Top Leistung. Mit einer Endzeit von 4:34:51h landete er auf dem 106. Platz.
Das erste Mal gab es auch eine ASV TRIA Stockerau Staffel: Bernhard und Josi teilten sich Radfahren und Laufen, Didi durfte aufgrund der Schwimmabsage leider nicht mitmachen. :o. Beide zeigten gute Leistungen (Bernhard/Rad 2:48:38min; Josi/Lauf: 1:29:36min) und belegten damit den starken 12. Platz (von 52 Teams).
Für Matthias, Tom und Bernhard war ja St. Pölten „nur“ ein Vorbereitungswettkampf für den „richtigen“ Ironman in Kärnten und wie diese Ergebnisse zeigen, dürften die Vorbereitungen ja perfekt laufen.
Abschließend noch ein kleiner Bericht von unserem Triathlon Rookie Daniel Stöckl – er stand zum ersten Mal am Start und er scheint Gefallen an Wettkämpfen gefunden zu haben :o:
Nach dem Genuß des Aufstehens um 04.00 Uhr und dem Gedanken „Heut‘ ist es soweit, deine Tage sind gezählt Daniel“, freute ich mich trotz Sauwetter schon auf meinen ersten Triathlon.
In St. Pölten angekommen fingen dann die Kleinigkeiten an wie z.b. wie und wo kleb ich die Riegel hin, hab ich alles was ich brauche, laufe ich mit den Radschuhen in die Wechselzone oder laß ich sie am Rad, wieviele Schichten Gewand ziehe ich an…..
Vorgenommen habe ich mir, dass ich im GA2-Bereich das Radfahren absolviere. Wußte doch nicht wie schnell ich fahren kann, dass ich dann noch einen Halbmarathon laufen kann.
Sicherheitshalber ging ich es langsamer an und nahm etwas Tempo vor allem beim Anstieg in Gansbach heraus. Nachträglich gesehen war das Radfahren absolut ok.
Nach 3:07:55 kam ich dann wieder in die Wechselzone retour.
Schnell ausziehen und in die Laufschuhe dachte ich mir, brauchte aber trotzdem fast 4 min. Naja, mußte ja auch 4 Schichten ausziehen 🙂
Den ersten Kilometer lief ich in 5:30, fühlte mich echt gut, leider nicht lange. Bei ca. km1,2 haben mir meine beiden Oberschenkel zu verstehen gegeben, dass ich doch etwas am Rad essen hätte sollen: Krämpfe in beiden Oberschenkel.
Ich mußte mich neben die Laufstrecke setzen. Zu meinem Glück kam ein Zuschauer zu mir, der mir die beiden Oberschenkel gedehnt hat und mir sein Red Bull gab.
Durch diesen kleinen Zwischenfall habe ich den zweiten km in 8:20 hinter mich gebracht, es ging dann wieder ganz gut.
Leider habe ich aber gemerkt, dass die Krämpfe wiederkommen sobald ich schneller laufe. Der Gedanke war dann nur noch „langsam Daniel du willst doch finishen und nicht bei deinem ersten Bewerb aufgeben!“
Somit lief ich dann ein Tempo von ca. 6:00min/km bis ins Ziel. Für die 21 Kilometer benötigte ich 02:05.25.
Nach 5:18:17 hatte ich dann meinen ersten „Triathlon“ (eigentlich nur 2/3 Triathlon, da ja das Schwimmen fehlte) hinter mir.
Trotz alledem habe ich es sehr genossen. 6 Tage danach meldete ich mich für die Halbdistanz in Podersdorf an. Man kann sagen ich habe Blut geleckt.