An einem „typical English summer day“- sprich 13 °C und Regen fand am 19.Juli 2015 in Bolton nahe Manchester der Ironman UK statt. Nach gründlicher Überlegung – im Nachhinein gesehen auch wieder nicht – wurde der Bewerb ausgewählt. Eine schwierige und anspruchsvolle Radstrecke sollte es sein, lieber im See schwimmen als im Meer und eine hügelige Laufstrecke bei kühlem Wetter ist doch auch besser als flach und heiß- das es aber deartige Ausmaße annimmt, damit hat niemand gerechnet.
Start um 06:00 Uhr Ortszeit, also 07:00 bei uns, also halb so schlimm. Geschwommen wurden zwei Runden im Pennington Flash mit Landgang, ein netter See inmitten eines großen Golfplatzes. Die erste Runde war nach knapp 40 min absolviert und somit auch ganz im Plan. Danach war aber Schluss mit lustig. Zu der kalten Wassertemperatur von knapp 18 Grad kam in der zweiten Runde auch noch ein Unwetter hinzu. Aufgrund des starken Regens und heftigen Windes herrschte extrem schlechte Sicht und Seegang wie im Meer (also doch im Ozean schwimmen -> Irrtum 1). So kam ich nach 1h23min ohne Frühstück (das blieb im See) völlig erfroren aus dem Wasser.
Am Rad wurde es nicht viel besser. Die Kälte nahm ein fast unerträgliches Ausmaß an, dazu Regen und starker Wind was ein Fahren am Aufleger abschnittsweise sogar unmöglich machte. Außerdem in Wahrheit nur wenige wirkliche Anstiege und sehr schlechte Straßenverhältnisse mit zahllosen engen Kurven -> Irrtum 2. Nach gefühlten endlosen Stunden (3. Beste Radzeit in der AK) stieg ich vom Rad und wusste nicht, dass ich mich zu diesem Zeitpunkt sogar auf Rang 5 in meiner AK vorgearbeitet habe.
Unmotiviert ging es ans Laufen das wie auch immer relativ schnell vorbei ging. Nach 13h03min hieß es dann „you are an ironman“. Eine Zeit mit der man ob der Bedingungen doch zufrieden sein kann und auch relativ gut platziert ist (61. Dame, 8. AK). Spaß gemacht hat es aber weniger. Ein langer Tag an der frischen Luft der eher Bewegungstherapie als Renncharakter hatte.