Triathlon Wettkampfberichte

22. Krems Triathlon

am 7. August 2016 starteten Manuel Fellner, Marie Flandorfer, Rainhard Fortyn, Roland und Vicky Kneissl in Krems. Bei diesem Bewerb wurden auch die Niederösterreichischen Landesmeisterschaften über die Kurzdistanz ausgetragen.

Schnellster war Manuel Fellner in 2:21:11 Stunden, Roland Kneissl finishte in 2:31:14 Stunden, knapp vor Marie Flandorfer (2:32:49 Stunden). Damit gewann Marie ihre Altersklasse und kürte sich auch zur Landesmeisterin in der W-MK 50. Das erste Mal auf der Olympische Distanz im Einsatz Vicky Kneissl, die nach 2:39:18 Stunden das Ziel erreichte. Damit wurde sie zweite in ihrer Altersklasse und Landesmeisterin bei den Juniorinnen. Reinhard Fortyn konnte leider nicht finishen.

Hier der Bericht von Vicky über ihre erste Kurzdistanz:

Der heutige Triathlon war für mich insofern besonders, da ich mich zum ersten Mal auf der Olympischen Distanz versucht habe. Bis jetzt waren es doch „nur“ Sprintdistanzen.

Dadurch hatte ich auch nicht wirklich eine bestimmte Zielzeit vor Augen, das ins-Ziel-kommen war vorerst das Wichtigste. (Okay, zirka 2:45 Stunden war der Vorsatz)

Da Schwimmen für mich noch nie ein Problem war, war diese Disziplin auch schnell erledigt. Ich habe nur darauf geachtet, etwas weniger zu geben als normal und dem größten Gerangel zu entgehen, was anfangs weniger, später aber sehr gut funktioniert hat.

Auch die Wassertemperatur (angeblich 20° C) war nicht so schlimm wie erwartet und das gefürchtete Hafenbecken stellte kein Problem dar.

Nach einem nicht ganz so flotten Wechsel wie normal (den Neopren hab ich ja doch nicht oft an) ging es mit Schwung auf die Radstrecke. Dieser Schwung war leider bald vorbei, denn die Strecke durch Krems führte erstmals bergauf. Die ersten Kilometer waren etwas hart, besonders weil ich doch noch nicht so viel Luft hatte und ich wie üblich nur überholt wurde. Nach ein paar Minuten war das aber schon besser und besonders nach der Wende (es ging bergab) konnte ich auch diese Disziplin richtig genießen. Besonders froh war ich auch darüber, dass das Gel-zu-mir-nehmen, das für mich doch eine neue Erfahrung war, ohne Probleme funktioniert hat.

Schlussendlich ging es dann auf die zehn Kilometer lange Laufstrecke – eine Distanz, die ich in Form von Laufbewerben durchaus kenne, die beim Triathlon wie gesagt aber neu war.

Bei der Ersten und teilweise auch zweiten Runde von drei kann ich leider nur eines sagen: Ich habe gelitten. Die Labestation war zu schnell vorbei, es war heiß und die Strecke war durch Kiesstellen, Tunneldurchführungen und wenig Schatten nicht einfach. Nach zirka eineinhalb Runden wurde es für mich aber erträglicher und ich konnte mich besser auf die Strecke einstellen. Gut war, dass wir Athleten sechsmal am Publikum vorbeigelaufen sind (an dieser Stelle vielen Dank an Tom und Alexandra für das nette Anfeuern).

Das Ziel habe ich schließlich nach 2 Stunden und 39 Minuten erreicht, worauf ich durchaus stolz bin. Mit dieser Zeit erklomm ich in meiner Altersklasse den zweiten Platz. Was mich aber um einiges mehr überraschte war, dass die Erstplatzierte nicht aus Niederösterreich stammte und mir somit der Landesmeistertitel in der Klasse Junioren zugeschrieben wurde. (An dieser Stelle muss ich hinzufügen dass ich nicht wirklich Konkurrenz hatte – aber was soll ich dagegen tun?). Alles in allem bin ich sehr froh, die Olympische Distanz kennen gelernt zu haben und ich habe auf jeden Fall vor, in der nächsten Saison weitere zu absolvieren.

Und was sagt Papa Roland zu dem Generationenduell in Krems?

Nachdem wir uns zu Beginn der Saison entschlossen hatten, dass Vicky in dieser Saison ihre erste Olympische probiert, kam es am Sonntag beim Kremstriathlon zum ersten  Generationenduell  Vater gegen Tochter über die Kurzdistanz.

Ich war mir doch einigermaßen sicher, das Duell für mich entscheiden zu können, aber es war spannend zu erfahren, wie weit ist Vicky nach dem Schwimmen vor mir, wann kann ich sie einholen, und wie weit steckt mir der WEM von vergangenem Sonntag noch in den Knochen (eine ansprechende Ausrede im Falle des Versagens ist schon mal zurecht gelegt).

Der Start im von herbem Charme geprägten Kremser Hafenbecken verlief reibungslos. Das 20° C kühle Donauwasser stellte kein Problem dar. Ich fühlte mich recht wohl, und wurde auch wenig behindert. Leider zu wohl, wie mir ein verschwommener Blick auf die Uhr beim Schwimmausstieg bestätigte. Irgendwas mit 30:.. naja, nicht berühmt. Flotter Wechsel, rauf aufs Rad, und raus aus Krems. Ein bisschen mehr Druck auf die Pedale als vorige Woche im Waldviertel. Es geht bergauf. 15 Minuten sind vorbei, ich sehe einen blauen Einteiler vor mir und ein rot/schwarzes Rad. Da schau, die Vicky. Dann bin ich doch nicht soweit hinter ihr nach dem Schwimmen. Nur … was ist los, der blaue Einteiler kommt fast nicht näher. Drückt die so an am Rad, gibt’s ja nicht. Nur noch zehn Meter, ich hatte mich mühsam herangekämpft … nanu, eine andere Startnummer… Jessas, das ist ja die Marie. OK, ich muss nächsten Winter doch dringend an meiner Schwimmperformance arbeiten. Nach 28 Minuten  war´s dann doch soweit. Dann war der „richtige“ ASV-Einteiler vor mir. Ein paar aufmunternde Wort, und ich zog kurz vor dem letzten Anstieg an Vicky vorbei. Sie sah noch recht entspannt aus. Letzter Anstieg, Wende, und zurück nach Krems. Die Abfahrt war einfach cool. Ich kurbelte einen 40´er Krems entgegen, und ließ mich auf der Ideallinie, etwas gedankenverloren, durch die Kurven treiben.  Dann eine Schrecksekunde. In Senftenberg gibt’s eine enge Ortsdurchfahrt, bei der die Security den Verkehr wechselseitig anhält, um den Teilnehmern ein problemloses Durchfahren zu ermöglichen. Verkehr ist angehalten, OK, ich kurble ungebremst am Aufleger weiter. Plötzlich am Ortsende, eine scharfe Rechtskurve…. Uuuups, die hatte ich vergessen. Die Augen wurden größer, Adrenalin schoss in die Adern, auf der gegenüberliegenden Straßenseite stand ein angehaltenes Auto. Die Straße drohte mir auszugehen. Ich griff hart in die Bremsen, das Hinterrad blockiert, ein kurzer Slide um die Kurve, am angehaltenen Auto vorbei…. Ufff, nochmal gut gegangen. Spätestens jetzt war ich wieder munter. Ein paar Minuten später kommen mir zwei Polizeimotorräder mit Blaulicht entgegen. Meine Gedanken waren sofort bei meiner Tochter. Hoffentlich ist es ihr nicht so wie mir ergangen.  Erst als wir uns auf der zweiten Laufrunde begegneten, war ich  beruhigt. Tja, so geht’s einem als Vater. Apropos laufen. Das ging mir schon im Verlauf der ersten Runde auf den Keks. Erstens keine Kraft (wie gesagt… WEM… Ausrede und so), zweitens recht warm, drittens ständig wechselnder Untergrund. Asphalt, Schotter, Wiese, Teppich. Die einzigen Motivatoren waren Alexandra und Tom im Zielbereich die sich redlich abmühten, uns voranzutreiben. Irgendwann war auch das vorbei und ich finishte schlussendlich mit 2:31:14 Stunden und wurde damit Achter in der M50. Ganz OK, aber berühmt wer´ ma damit net. Anderthalb Minute später lief Marie Flandorfer ein, gewann die W50 und krönte sich damit zur NÖ Landesmeisterin in ihrer Klasse. Wo war Vicky? Nach meinen Berechnungen und Begegnungen mit ihr dürfte sie keine ganze Laufrunde hinter mir sein. Und tatsächlich. Nach sensationellen 2:39:18 Stunden, nur 8 Minuten hinter mir lief sie, einigermaßen erledigt, aber glücklich ins Ziel.

Resümee des Generationenduells beim 22. Krems Triathlon: Angriff der Jugend noch einmal abgewehrt, aber knapper als erwartet. Ich freue mich schon auf nächstes Jahr und aufs nächste Duell. Ob sich´s dann auch noch ausgeht …?

Ergebnislisten