Ein Bericht von Lilly Weiss: Ich war gut vorbereitet – Training, Essen, Schlafen, Schule auf ein Minimum reduziert 😉 Race-Plan. Nur eins kann ich nicht mehr hören: Carbo-Loading und Protein-Zufuhr.
Dann kam der Tag. Wind wie aus dem Fön – nur in kalt. Meine rechte Hand ist fast mit dem Gel festgefroren. Willkommen beim Wintermarathon im Frühling! Schüttaustraße? Mehr so Schüttelstraße – da hat es mich fast rückwärts eingeparkt, weil der Gegenwind so stark war.
Kleine Tiefpunkte bei km 18 und vor km 30. Aber dann, sah ich einen Freund der mich kurz am Rad begleitete und … Boom! Mein Coach hatte recht: „Die Ente ist hinten fett.“ Also: hinten raus wird’s entschieden – und hinten raus hab ich geliefert.
Ab km 30 ging’s bergauf – mental, nicht topografisch. Im Training hab ich 33 Kilometer geschafft – und ab da war’s einfach nur geil. Pure Freude. Laufen, lachen, fliegen (na gut, mit dem Wind). Es war einfach nur schön.
Zieleinlauf mit Oma per FaceTime – ich hab noch nie so viele Emotionen auf meinem Screen gesehen.
Und da war sie, meine erste Marathonzeit: 4:28:08. Bei diesen Bedingungen – 🤩.
Und der Traum? Ja, der bleibt unverändert – beziehungsweise hat sich heute bekräftigt. Ganz klar: Ironman 2027. Ich lauf mich grad erst warm. Obwohl das bei 3 Grad fast unmöglich war).
Ich hab jetzt offiziell Marathonbeine. Und Hunger. Und wer noch einmal „Protein-Zufuhr“ sagt, kriegt meine gefrorene Gel-Hand gereicht.