Am Donnerstag, den 24.6.2010, fuhren Barbara, Walter und Andi P. den Donauradweg von Passau nach Stockerau – 285km nonstop an einem Tag.
Begonnen hat alles mit einem kurzen Prolog am Mittwoch. Ich (Andi P.) fuhr am Nachmittag von Stockerau nach Wien, wo ich auf meine beiden Weggefährten Walter und Barbara traf. Gemeinsam ging es dann über den Gürtelradweg weiter zum Westbahnhof. Dort konnten wir gleich unsere Räder im Zug deponieren und nach den letzten Besorgungen für die Zugfahrt fuhren wir auch schon ab. Das Umsteigen in Wels (ca. 45 Minuten Aufenthalt) nutzten wir zum Verspeisen meiner mitgebrachten Nudeln und kurz vor 21 Uhr trafen wir in Passau ein. Wir bezogen sofort unser Zimmer in der „Fahrrad-Pension “ direkt neben am Hauptbahnhof. Walter wurde schon langsam unruhig, da er unbedingt noch die zweite Hälfte des WM-Spiels Deutschlang gegen Ghana sehen wollte. Ursprünglich planten wir zu einem „Public Viewing“ in der Nähe des Bahnhofs zu gehen, doch auf dem Weg dorthin kamen wir bei einem Studentenheim vorbei, in dem ebenfalls das Spiel gezeigt wurde. Also verbrachten wir den Rest des Abends gemeinsam mit weit über hundert jubelnden deutschen Studenten. Zurück im Zimmer schliefen wir dann bald ein, um am nächsten Morgen halbwegs ausgeruht die lange Heimreise anzutreten.
Tagwache am Donnerstag war um 5 Uhr 30 und gegen 6 Uhr 45 starteten wir los. Die erste Stunde fuhren wir sehr gemütlich (geschätzter Schnitt ca. 22 km/h), so dass ich schon befürchtete, dass wir den geplanten Schnitt von 25 km/h nicht erreichen würden. Doch nachdem wir uns warmgefahren hatten (bei der Abfahrt in Passau war es noch ziemlich frisch), konnten wir das Tempo langsam steigern. In Aschach (nach ca. 70km) machten wir eine etwas längere Frühstückspause (ca. 45 Minuten) und danach ging es zügig weiter Richtung Linz. Kurz nach Linz bemerkten wir, das wir einen blinden Passagier in unserem Windschatten mitschleppten. Da er dies einfach wortlos tat, beschlossen wir, ihn mit einer kurzen Tempoverschärfung abzuschütteln, was uns auch gelang. (Ich habe grundsätzlich nichts dagegen, wenn jemand bei mir im Windschatten fährt, doch aus Sicherheitsgründen möchte ich nicht, dass man das still und heimlich macht.) Die weitere Fahrt verlief dann ohne weitere grössere Vorkomnisse. Wir machten noch zwei etwas längere Pausen (maximal 30 Minuten), um unserer Essensvorräte aufzufüllen und unseren Hinterteilen etwas Erholung zu ermöglichen. Bei Krems stellte sich mein Tacho aus unerklärlichen Gründen auf Null zurück, und da Barbaras Garmin schon ein paar Stunden vorher die Batterien ausgingen, kann ich leider keine genauen Daten der Tour abliefern. Ich habe jedoch auf Bikemap die Route nachgezeichnet und insgesamt fuhren wir demnach 285km. Ziemlich genau um 20 Uhr erreichten wir schliesslich die Ortstafel von Stockerau (Bruttofahrzeit somit ca. 13 1/2 Stunden).
Alles in allem war es wieder eine sehr schöne Tour. Wir hatten keinen Defekt (ausgenommen den Tachoausfall), das Wetter war nahezu ideal (angenehm warm, kaum Wind, der vorwiegend Rückenwind war) und auch der befürchtete starke Verkehr am Donauradweg blieb aus. Walter hatte sich extra eine Klingel am Rennrad montiert, aber er musste sie den ganzen Tag höchstens 15-20 mal verwenden. Körperlich war ebenfalls alles in Ordnung (abgesehen von ein paar Schmerzen am Hintern), was sicherlich daran lag, dass wir ein konstantes, ruhiges Tempo fuhren (bei längeren geraden Abschnitten entlang der Donau knapp unter 30 km/h) und auch regelmässig für Energienachschub in Form von Riegeln, Datteln oder Salzgebäck sorgten.
Ich freue mich auf jeden Fall schon auf die nächste gemeinsame ultralange Ausfahrt 🙂