Am Sonntag, dem 27.9., fuhren Adi, Barbara, Walter und ich (Andi P.) zum Saisonausklang wie im Vorjahr wieder nach Güssing, um dort den Halbmarathon (Adi und Barbara) bzw. den Marathon (Walter und ich) zu bestreiten. Verstärkt wurde unser Team heuer zusätzlich durch Irene, die ebenfalls den Halbmarathon in Angriff nahm.
Von den Halbmarathon-Läufern war Adi als Schnellster wieder zurück im Ziel. Am Vorabend war er noch etwas nervös, als er bemerkte, dass er den Brustgurt für den Pulsmesser daheim vergessen hatte. Ich konnte meinen Zimmerkollegen jedoch davon überzeugen, dass bei einen Wettkampf der Puls nicht so wichtig ist und er lief dann nur nach Kilometerzeiten eine neue persönliche Bestleistung :–) (1:35:32, Gesamt 68., AK 12.).
Irene erwischte keinen so guten Tag und lief mit 1:48:13 (Gesamt 141., AK 4.) langsamer, als sie sich vorgenommen hatte. Sie hatte jedoch eine lange und sehr efolgreiche Saison mit einigen Podestplätzen und kann daher mit dem heurigen Jahr auf jeden Fall sehr zufrieden sein.
Für Barbara war es nach einer längeren Laufpause aufgrund einer Hüftverletzung wieder der erste Wettkampf und sie erreichte trotz Schmerzen ihre Zielzeit von ca. 2 Stunden (2:00:08, Gesamt 200., AK 4.). Da sieht man wieder, dass es sich auszahlt, die Zähne zusammenzubeissen und bis zum Schluss zu kämpfen :-).
Bis zum Ende kämpfen musste auch Walter, der nach 9 Jahren wieder einen Marathon gelaufen ist. Nach einer intensiven Vorbereitung (u.a. bin ich mit ihm jede Woche gemeinsam den langen Lauf gelaufen, wofür ich ihm sehr dankbar bin, da die Zeit immer sehr kurzweilig war) wollte er sein damaliges Marathondebüt von über 4 Stunden deutlich verbessern. Mit einer Zeit von 3:35:35 (Gesamt 34. AK 7.) gelang es ihm auch, doch der Weg dorthin war sehr steinig. Bis zum Halbmarathon (Durchgangszeit 1:38:18) lief er noch relativ locker, doch ab km 24 bekam er Seitenstechen und in Folge auch Rückenschmerzen. Auch die ersten Gedanken an eine Aufgabe wurden immer stärker. Doch bis ca. km 30 kämpfte er tapfer weiter. Aufgrund der Streckenführung kam er dann wieder beim Start/Ziel-Bereich vorbei und die Verlockung einfach zum Ziel abzubiegen war schon sehr gross (so wie bei mir voriges Jahr). Walter blieb jedoch hart und entschloss sich, bis zum Schluss zu durchzuhalten. Vor allem wollte er sein Rendez-vous mit dem „Mann mit dem Hammer“ (von dem es ja heisst, dass er gerne die Marathonläufer ab km 32-35 besucht) nicht versäumen und ihn einmal richtig kennenlernen. Dieser schaute dann auch wie verabredet bei Walter vorbei und wich bis zum Ziel nicht mehr von seiner Seite :-). O-Ton Walter im Ziel: „Nach dem Halbironman in St. Pölten (Endzeit knapp unter 5 Stunden) ging es mir wesentlich besser als heute.“
Ich selbst hatte mit der Strecke noch eine Rechnung offen, da ich ja bei meinem Marathondebüt im Vorjahr eine meiner grössten sportlichen Niederlagen hinnehmen musste (Abbruch nach ca. 31 km aufgrund viel zu schnellen Start und infolge völligen Ausbrennens). Heuer hatte ich mir einen wesentlich langsameren ersten Halbmarathon vorgenommen (ca. 1h30 anstatt 1h24 im Vorjahr), um dann auf der zweiten Hälfte noch etwas zu beschleunigen und die 3-Stunden-Marke zu knacken. Nach ca. 3 km fand ich dann auch eine Halbmarathon-Läuferin, die ca. 1h30 laufen wollte und von ihrem Vater auf dem Rad begleitet wurde. Ich bot mich dann für sie als Pacemaker und Windschattengeber an und lief gemeinsam die nächsten Kilometer mit ihr. Da ich aufgrund der schlechten Erfahrungen in einigen Wettkämpfen davor ohne Uhr und nur nach Gefühl lief, bekam ich quasi als kleine Gegenleistung von ihrem Vater als Feedback unsere Kilometerzeiten mitgeteilt und wir liefen ziemlich konstant den geplanten Schnitt von 4:15. Ab km 15 merkte ich jedoch, dass meine Mitläuferin schon ziemlich kämpfen musste und ich nahm das Tempo etwas heraus, in der Hoffnung, dass wir gegen Schluss mit dem Ziel vor Augen wieder etwas beschleunigen können. Da dies jedoch nicht der Fall war, verabschiedete ich mich ca. bei km 19 von ihr und lief mein eigenes Tempo weiter. Die erste Hälfte war dann doch etwas zu langsam (1:31:18) und da ich ein wenig unsicher wurde, lief ich die ersten 5 km der zweiten Hälfte warscheinlich zu schnell (laut Pentek einen Kilometerschnitt von ca. 3:45). Dies spürte ich dann auf den restlichen Kilometern. Ich hatte zwar mit Ausnahme eines kleinen mentalen Einbruchs zwischen km 35 und 36 nie ernsthafte Probleme und lief schlussendlich auch einen negativen Split (zweite Hälfte in 1:29:32 und auch alle Einzelabschnitte jeweils schneller als in der ersten Hälfte). Die letzten Kilometer waren aber schon ziemlich hart und auch aufgrund des doch sehr warmen Wetters, blieb ich schliesslich knapp über 3 Stunden (3:00:51, Gesamt 10., AK 2.). Alles in allem bin ich sehr zufrieden mit dem Lauf (vor allem mit meiner Disziplin, langsam zu starten und auf mein Körpergefühl zu hören) und es war für mich ein erfolgreicher Saisonausklang.
Die Veranstaltung selbst war wieder sehr gut organisiert. Im Vergleich zum Vorjahr waren mehr Teilnehmer am Start. Auch das Niveau der Siegerzeiten war sehr hoch (Siegerzeit Marathon 2:25:59, Siegerzeit Halbmarathon 1:04:48).